21.07.2021

Die nachhaltige Architektur in Zeiten des Klimawandels

Zukunftsorientiertes Bauen und klimagerechte Architektur: Worauf es in Zeiten des Klimawandels ankommt.

Ist euch heute auch so warm?
Als Architekturbüro haben wir uns bei diesem sommerlichen Wetter ein paar Gedanken zu den Bauaufgaben der Zukunft gemacht. Extreme Wetterereignisse wie Starkregen, Hitze und Trockenheit sind weltweit längst spürbar. Welche Anforderungen stellt der Klimawandel folglich an Architektur und Städtebau?

Die aktuelle Klimadiskussion bringt Politik, Bauherrschaft und Architekten zum Umdenken. Das Verständnis, dass die Ressourcen nicht endlos sind, nimmt zu. Dies führt zu einem wachsenden ökologischen Bewusstsein, das interdisziplinäres Denken und Handeln anregt, um neue und optimale Lösungen für die nachhaltige und energieeffiziente Architektur der Zukunft zu finden. Wie können wir folglich eine Architektur schaffen, die gut für Mensch und Umwelt ist und ohne aufwändige Technik auskommt?

Lernen von der lokalen und traditionellen Architektur
Ausgangslage einer neuen Planung ist immer der Ort. Dieser wird beeinflusst von geografischen und klimatischen Bedingungen. Eine nachhaltige und energieeffiziente Architektur muss sich folglich an den topografischen, klimatischen und kulturellen Bedingungen ihrer Umgebung orientieren und anpassen. Aus dem kollektiven regionalen Wissen lassen sich Lösungen für die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten finden. Diese Vorgehensweise ermöglicht den Bau von Lowtech-Gebäudeformen mit natürlicher Verschattung und Belüftung, die sich dem Klima anpassen und auf Klimaextreme reagieren können.

Bestandsgebäude und Neubauten
Bevor neue Gebäude errichtet werden sollte immer geprüft werden, ob Bestandsgebäude durch Sanierung und klimatischer Anpassung zukunftsoffen weiterentwickelt werden können. Als Beispiel lässt sich unser Projekt in Frankfurt am Main anführen, bei dem wir die energetische Sanierung eines ehemaligen Männerwohnheims in einen modernen Wohnkomplex mit kleinteiligen Apartments als KfW-Effizienzhaus 70 vorgenommen haben. Kommunal werden diese Ertüchtigungen vielfach gefördert (z.B. Fördermöglichkeiten der Stadt Düsseldorf).

Individuelle und verschiedene Anpassungen im Bestandsgebäude als auch im Neubau können zum Beispiel folgende sein:

  • Fassadenbegrünung zur Fassadenkühlung und Vermeidung von Aufheizung sowie als Retentionsflächen und Schaffung eines Mikroklimas
  • Entwicklung eines ganzheitlichen Energiekonzepts mit erneuerbaren Energien
  • Low-Tech statt High-Tech, um ein energiesparsames Gebäude zu schaffen
  • Verwendung von baubiologisch unbedenklichen Baustoffen und Ausstattungsgegenständen
  • Minimale Versiegelung des Grundstücks
  • Gebäudeverschattung (Begrünung, Sonnensegel), um Kühlung zu generieren
  • Zukunftsbäume pflanzen (Quelle: Stadt Düsseldorf)
  • Entsiegelung von Freiflächen

Die Summe von Einzelkriterien bildet in ihrer Gesamtheit die Matrix für eine nachhaltige, klimagerechte Entwicklung von Gebäuden.

Für unsere gemeinsame Zukunft ist es also entscheidend, wie wir Gebäude nutzen, umbauen oder neu bauen, und mit welchem Anspruch wir diese Aufgaben umsetzen. Die Architektur besitzt die Kraft, auf den Klimawandel zu reagieren, indem sie in ihrer Gestaltung auf Mensch und Umwelt eingeht. Dabei bleibt es wichtig, nicht auf kurzfristige Ziele, sondern auf langfristige Nachhaltigkeit zu setzen.

Entwurf des Düsseldorfer Architekturbüros greeen! architects für ein ökologisches Bürogebäude an der Roßstraße / Johannstraße in Düsseldorf
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